Im Jahre 1969 schrieb Peter Handke ein Stück mit dem Titel Das Mündel will Vormund sein, ein Stück ohne Worte. Mehr als zwanzig Jahre später knüpft der Autor an diese Form an. Der Hauptakteur des neuen Stücks ist ein Platz, und Leser und Betrachter erleben ihn als den Ort eines Schau-Spiels im wörtlichen Sinn. Schauend erleben sie, wie auf diesem Platz, der realen Charakter hat, zugleich aber ein beliebiger Platz irgendwo sein könnte, etwa zwölf Akteure die alltäglichsten Dinge und das Besondere spielen. In diesem Welttheater treten die einzelnen auf, z. B. die alte Frau, die Schönheit, der Rollschuhläufer, ein Uniformierter, die Geschäftsfrau und der Koch. Sie begegnen einander, helfen sich gegenseitig, behindern sich, schließen sich zu Gruppen zusammen und lösen sie wieder auf. Kurz: Jedermann ist hier zu sehen in seinem typischen Verhalten, aber auch in seinen besonderen Merkmalen. Ob dieses Zusammenfügen in diesem Welttheater jedoch möglich ist,...... das Motto des Schauspiels( ist )ein Orakelspruch: »Was du gesehen hast, verrat es nicht; bleib in dem Bild.«. Text Suhrkampverlag
© Alexander Paul Englert